Genetische Studien

Neben modernen fischökologischen Technologien wie Telemetrie & SONAR stehen uns auch neue genetische Methoden zur Bearbeitung diverser umwelt- & populationsgenetischer Fragestellungen zur Verfügung. Profish hat zu diesem Zweck eine bilaterale Partnerschaft mit dem Laboratory of Conservation Genetics der Universität Lüttich unter der Leitung von Professor Dr. Johan Michaux gegründet.

Genetische Methoden im Naturschutz & Fischereimanagement

Die Populationsgenetik beschäftigt sich mit der genetischen Ausstattung und Häufigkeit verschiedener Genvarianten innerhalb einer Population, welche u.a. deren Anpassungsfähigkeit auf verschiedene Umweltbedingungen bestimmt und langfristig auch über deren Fortbestand entscheidet. Die vielfältigen menschlichen Einflüsse auf unsere Fließgewässer beeinflussen dieses Gefüge. So stellen Staudämme beispielsweise nicht nur eine physische Barriere auf den Wanderbewegungen von Fischen dar, sondern können durch die begünstigte Isolation von Teilpopulationen auch zu genetischen Veränderungen (Gendrift) innerhalb der Gesamtpopulation führen.
Diese Veränderungen können wir durch neue genetische Methoden quantifizieren, wodurch wir in der Lage sind, auch über die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Wiederherstellung der genetischen Ausstattung betroffener Fischpopulationen zu entscheiden. Für diesen Zweck kommt u.a. eine Überführung von Tieren aus angrenzenden Gebieten in Betracht.

Die Umwelt-DNA oder E-DNA ist ein neues und sehr vielversprechendes Werkzeug der Gentechnik, das eines Tages vielleicht die klassischen Sampling-Techniken ersetzen wird. Sie kann uns heute bereits verlässliche Hinweise über die An- oder Abwesenheit einiger Arten in einem Gewässer geben. Sie eignet sich insbesondere für Untersuchungen zur Ausbreitung invasiver Arten oder bedrohter Arten.

eDNA Probenahmen am Gewässer in Bildern